Pflanze des Monats

April 2024: Die Waldlilien (Trillium sp.)

Trillium chloropetalum rubrum


In der Gattung der Waldlilien oder Dreiblätter (Trillium) in der Familie der Germergewächse (Melanthiaceae) gibt es über 40 Arten, von denen die meisten in Nordamerika vorkommen. Dort wachsen sie – ähnlich wie bei uns die Buschwindröschen – in lichten Wäldern, denn sie erscheinen bereits im März und nutzen das Licht, bevor die Bäume austreiben. So blühen diese 20 bis 50 cm hohen Stauden auch in unseren Gärten am liebsten im Schatten. Je nach Art in unterschiedlichen Farben, machen sich die weinroten mit rehfarbenen Flecken auf den Blättern (Tr. chloropetalum) am besten in Nachbarschaft zu weiß blühenden Pflanzen.

Alle oberirdischen Teile – Stängel, Blätter und Blüten – sind dreigeteilt, daher der Name. Die unterirdischen Wurzelstöcke überdauern selbst starke Fröste und schieben im Frühjahr Hochblätter mit Blüten. Diese erfreuen uns bis in den Juni hinein – viel länger als andere Frühblüher. Im Spätsommer/Herbst ziehen sie ein und erscheinen im Folgejahr erneut, meist mit noch ein paar mehr Blüten. Auf diese Art können sie sehr alt werden und bis zu 80 Blüten tragen. In manchen Jahren entwickeln sich auch dreiteilige Früchte, die bis zu 50 Samen enthalten können. Bis daraus blühfähige Pflanzen entstehen, vergehen allerdings mehrere Jahre. Wenn wir also einem Freund oder Gartennachbarn eine große Freude machen wollen, sollten wir vorsichtig im Herbst eine ältere Pflanze durch Teilen vermehren.

Im Botanischen Garten steht das Ungestielte Dreiblatt (Trillium sessile) bei den Zedern und unter den Liebesperlensträuchern neben der Schachblumenwiese.

Wolfgang Kniep

Trillium chloropetalum rubrum

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