Pflanze des Monats

Oktober 2016: Der Breitblättrige Rohrkolben (Typha latifolia)


Entlang langsam fließender Flüsse und im Verlandungsbereich von
Stehgewässern kommt der Breitblättrige Rohrkolben in teils dichten Beständen vor. Es handelt sich um ein typisches Element des Röhrichtgürtels, in dem er zusammen mit Schilf und Igelkolben auftritt. Das Verbreitungsgebiet dieser zu den Rohrkolbengewächsen (Typhaceae) gehörenden Art erstreckt sich mit einzelnen Lücken über die gesamte gemäßigte Zone der nördlichen sowie die subtropischen und tropischen Zonen beider Hemisphären. Der grasähnliche Habitus verweist auf die verwandtschaftlichen Beziehungen zu Süß- und Sauergräsern.

Die ausdauernde Art überdauert die kalte Jahreszeit mittels eines im Gewässerschlamm kriechenden Rhizoms. Im Frühjahr erscheinen bis 2 cm dicke Stängel und 1–3 cm breite und bis nahezu 1 m lange grasartige Laubblätter. Der kolbenförmige Blütenstand kann eine Länge von mehr als 30 cm erreichen. Er besteht aus hunderten kleiner weiblicher und männlicher Blüten, die bei uns ab Ende Mai erscheinen. Weibliche Blüten, die nach und nach austrocknen und eine bräunliche Färbung annehmen, befinden sich im unteren Teil. Aus ihnen gehen Nussfrüchte hervor, die mehrere Samen enthalten. In den männlichen Blüten sind 2 Staubblätter vorhanden, deren Pollenkörner durch den Wind auf die Narben der weiblichen Blüten transportiert werden.

In vielen Teilen seines Verbreitungsgebiets wird der Breitblättrige Rohrkolben u. a. als Nahrungsmittel genutzt. Aus dem Rhizom lässt sich ein Mehl gewinnen, dass zum Brotbacken verwendet werden kann. Die Blütenstände finden vielfach in Trockenblumensträußen Verwendung. Rohrkolbenstängel wurden früher von den Hirtenjungen geraucht und die Rohrkolbenfasern als Heilmittel auf die Wunden gelegt.

Im Botanischen Garten wächst Typha latifolia im obersten der drei Teiche.