Pflanze des Monats

Januar 2011: Das Fettkraut (Pinguicula sp.)


Die mehr als 30 Arten umfassende Gattung Pinguicula aus den Wasserschlauchgewächsen (Lentibulariaceae) ist auf der nördlichen Erdhalbkugel auf nährstoffarmen Standorten wie Mooren anzutreffen. Es handelt sich bei den Fettkräutern um Fleisch fressende Pflanzen, deren Laubblätter rosettig dem Boden anliegen. Diese oberseitig "fettig" glänzenden Blätter sind dicht mit Drüsen bedeckt, die einen Fangschleim absondern. Angelockt vom schimmernden Glanz der Blätter lassen sich Insekten auf ihnen nieder, die kleben bleiben und somit gefangen werden.

Danach erfolgt die Verdauung der Beute, indem Enzyme von der Pflanze ausgeschieden werden. Letztlich bleiben nur die leeren Chitinhüllen der Insekten auf den Blättern zurück. Die oft schön gefärbten und gespornten Blüten der Fettkräuter ragen weit über die tödlichen Fallen hinaus, um Blütenbesucher nicht zu gefährden. Die Blätter unseres einheimischen Gemeinen Fettkrauts (P. vulgaris) wurden früher zum Eindicken der Milch genutzt, da sie Labenzym enthalten. Das Fettkraut steht am Wegesrand im Tropengewächshaus.

Foto: Wilhelm Barthlott