Pflanze des Monats
Juni 2018: Der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea)
Die im weiteren Sinn zum Verwandschaftskreis der Rachenblütler zählende, aber jetzt zu den Wegerichgewächsen (Plantaginaceae) gestellte Gattung Digitalis umfasst ca. 25 Arten. Sie kommen in Europa, Nordafrika und Asien vor, mit einem Schwerpunkt im Mittelmeergebiet. Meist handelt es sich um 2-jährige krautige Arten, die unverzweigt sind. In Mitteleuropa ist der Rote Fingerhut die häufigste Art. Es handelt sich um eine lichtbedürftige Art, die auf Waldschlagflächen häufig ist. Seine spiralig angeordneten Laubblätter sind ungeteilt und bis zu 20 cm lang. Sie sind beiderseits dicht behaart.
Die traubigen Blütenstände können eine Höhe von bis zu 2 m erreichen. Die zygomorphen Blüten besitzen eine etwa 5 cm lange Kronblattröhre („Fingerhut“), die rötlich-violett (selten weißlich) gefärbt ist. Alle Blüten eines Blütenstandes weisen in die gleiche Richtung (zum Licht). Auf der Blüteninnenseite sind auffällige dunkle Flecken vorhanden, die möglicherweise als Wegweiser für Bestäuber (Hummeln) fungieren. Alle Teile des Roten Fingerhuts sind giftig! Verantwortlich für die Giftwirkung sind Herzglykoside, die Herzrhythmusstörungen verursachen können. Bei entsprechender Dosierung können diese Inhaltsstoffe therapeutisch verwendet werden.
Im Botanischen Garten blüht der Rote Fingerhut zwischen den Zedern vor dem Alpinum.