Pflanze des Monats
Juli 2015: Das Mammutblatt (Gunnera manicata)
Die sehr große, in Gruppen wachsende Staude besitzt im Umriss rundliche, fingerig gelappte Laubblätter mit einem Durchmesser von über einem Meter. Die Blattspreite wird von dicht bedornten, bis über 2 m langen Blattstielen in die Höhe gestreckt. Im Frühsommer erscheinen die bis über einen Meter langen Blütenstände, die tausende sehr kleine, grünlich-rötliche Einzelblüten tragen. In den unteren Teilen der Blattstiele kommen Blaualgen als Symbionten vor, die das Mammutblatt mit Stickstoff versorgen, den sie der Luft entnehmen. Die Blaualgenkolonien sind im Querschnitt als kleine schwärzliche Punkte mit bloßem Auge sichtbar.
Insgesamt umfasst die Gattung Gunnera aus der Familie der Gunneraceae etwa 50 Arten, die vor allem in der Südhemisphäre an feuchten Standorten vorkommen. Die auch Riesen-Rhabarber genannte Art G. manicata kommt ursprünglich aus dem Süden Brasiliens, wo sie verbreitet an Gewässerrändern wächst. Große Gunnera-Arten, wie das Mammutblatt, sind gut geeignet, um sie als Solitärpflanzen im Randbereich von Bächen und Teichen bei uns zu kultivieren. Die Kultur erfolgt in dauerfeuchter, humusreicher Erde. Im Winter muss das Mammutblatt vor kalten, austrocknenden Winden durch eine Decke aus Zweigen, Laub oder Mulch geschützt werden.
Im Botanischen Garten wachsen das Mammutblatt und zwei weitere Gunnera-Arten am Kayenmühlengraben im Bereich um die Lügenbrücke.