Pflanze des Monats

September 2019: Der Wunderbaum (Ricinus communis)


Ursprünglich wahrscheinlich aus dem tropischen Afrika stammt der Wunderbaum oder Rizinus, der heute in vielen wärmeren Regionen verwildert vorkommt. Die zu den Wolfsmilchgewächsen (Euphorbiaceae) zählende Gattung Ricinus umfasst nur eine Art. In Kultur ist die Art seit mindestens 6000 Jahren bekannt. Die Hochkulturen des Vorderen Orients nutzten die Art vor allem wegen ihrer ölreichen Samen. Aus ihnen wurde u. a. Lampenöl hergestellt, und auch bei der Herstellung von Kosmetika und Medizinpräparaten spielten sie eine Rolle. Rizinussöl is hell und ungiftig im Gegensatz zu den anderen Bestandteilen der Samen. Insbesondere in ihrem Speichergewebe findet sich das hochgiftige Eiweiß Rizin. Bereits winzige Mengen von Rizin sind für Menschen hochgiftig!

In den Tropen ist der Wunderbaum sehr schnellwüchsig. Sein verholzter Stamm erreicht eine Höhe von 6 bis 10 m. In unseren Breiten kann die Art als einjährige Pflanze kultiviert werden. Attraktiv sind die großen (mehr als 50 cm Durchmesser), handförmig gelappten Laubblätter, die lange rötliche Blattstiele besitzen. Die auffälligen Blütenstände werden ab August gebildet. Diese tragen kleine eingeschlechtige Blüten. Bei den Früchten handelt es sich um Spaltfrüchte, in denen sich die ca. 1 cm langen, glänzenden Samen befinden.

Im Botanischen Garten wächst Rizinus gleich hinter dem Haupteingang im Beet gegenüber den Schaukästen und in den Blumenbeeten hinter der Morphologischen Abteilung.