Morphologisch-biologische Abteilung

Pflanzenarten ganz unterschiedlicher stammesgeschichtlicher Abstammung entwickeln trotz fehlender Verwandtschaft mitunter sehr ähnliche Merkmalsanpassungen, wenn sich die ökologischen Einflüsse ihrer Umgebungen entsprechen. Die Merkmalsausprägungen lassen sich in Bauplänen der Pflanzen typisieren und hinsichtlich der funktionalen Wechselwirkungen mit der Umwelt als Plant Functional Types (PFT) charakterisieren. Hierbei stehen Interaktionen zwischen Pflanze und Tier, Pflanze und Pflanze, Pflanze und Mikroorganismus, und auch Pflanze und abiotischer Umwelt im Fokus wie Anpassungen für Blütenbestäubung, Samenausbreitung, Abwehr von Pflanzenfressern, Parasitismus, Erbeutung von Tieren als Nahrungsquelle oder Schutz der Pflanze vor Pflanzenfressern durch Tiere. Am Rand der Abteilung gepflanzte Sonderformen bekannter Gehölzarten sollen dagegen darauf hinweisen, dass Merkmalsausprägungen auch durch plötzliche spontane Mutation entstehen und über vegetative Vermehrung fortleben können, solange sie für die Pflanze nicht tödlich sind.

Die Morphologisch-biologische Abteilung soll durch eine Duft- und Tastgartenanlage erweitert werden. Die neue Anlage wird in direkter Beziehung zum benachbarten Hochschulgarten liegen, so dass die Bereiche insbesondere für die Ausbildung von Kindergruppen, Schulklassen, durch die Fachdidaktik Biologie sowie für gartentherapeutische Zwecke gemeinsam und sich ergänzend genutzt werden können.