Alpinum

Eine Attraktion ist die Gebirgs- oder Steingartenanlage (Alpinum), die mit 0,5 ha Fläche in Norddeutschland ihresgleichen sucht. Hier ist zu sehen, wie der in den hochmontanen und subalpinen Stufen wirksame Komplex an extremen Umweltfaktoren eigentümliche und sehr blumenbunte Anpassungen hervor gebracht hat, die auch in systematisch sehr unterschiedlichen Gruppen interessante Ähnlichkeiten zeigen. So sind viele Pflanzen oft zwergwüchsig, polsterförmig, mit Ausläufern oder Brutzwiebeln, die Blätter lange grün, die Blüten vergleichsweise groß, zahlreich und gleichzeitig erscheinend, die Samen werden oft durch den Wind ausgebreitet.

Jedes Bergmassiv weist seine eigene Flora auf. Pflanzen aller wichtigen Berg- und Gebirgsregionen der Erde sind in entsprechenden Gruppierungen vertreten – solche, die auf Kalkuntergrund wachsen, und solche, die auf Silikatgestein gedeihen. Da oberhalb der Waldgrenze die Böden meist wenig entwickelt und flach sind, wirken die chemischen Eigenschaften des Ausgangsgesteins unmittelbar auf die Pflanzen. Silikatisches Material wie Granite, Buntsandstein und manche Gneise liefert deutlich saurere Böden als Kalke, Mergel oder Dolomite, deren Verwitterungsböden eine neutrale bis schwach basische Reaktion zeigen.
In dieser Anlage sind die Pflanzen entsprechend im Silikat- oder im Kalkquartier untergebracht und dann nach pflanzengeografischem Schwerpunkt geordnet.