Biotopanlage Küstendüne
Rostocks Lage am Meer legt es nahe, Küstenpflanzen in ihren natürlichen Lebensräumen zu präsentieren. Im Dünenquartier kann man sie, nach Teillebensräumen gegliedert, studieren, wobei die Charakteristika der Ostseeküste im Mittelpunkt stehen. Wurde das Quartier in den frühen 50-er Jahren mit dem Ziel angelegt, den Studierenden einen im Rostocker Umland verbreiteten Lebensraum mit seinen charakteristischen häufigen Arten zu zeigen, repräsentiert es heute einen an der Ostsee sehr selten gewordenen Lebensraum mit regional stark bestandsgefährdeten bis vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten. Auch gehört eine Küstendünen-Anlage in Botanischen Gärten zu den Raritäten, in Deutschland findet man sie nur noch in den Gärten Kiel, Hamburg und Bremen.
Die Rostocker Biotopanlage wurde ab dem Herbst 2013 mit tatkräftiger Unterstützung der Arbeitsgruppe Geobotanik im NABU Mecklenburg-Vorpommern grundsaniert, wobei die Graudünensande, die sich während der zurückliegenden 60 Jahre vor Ort entwickelt hatten, wieder verwendet wurden und der Weißdünenbereich ausschließlich mit Sand der Auflandungszone vor Warnemünde aufgestockt wurde. Die Dünenanlage beinhaltet jetzt die Teillebensräume Vor- und Weißdüne, Grau- und Braundüne, Steinstrand, Dünentälchen und Sandsalzwiese.
Vertiefende Informationen zur Biotopanlage und zum Themengebiet finden Sie auf dieser Seite.
Eine Rarität von der Ostseeküste, die Stranddistel (Eryngium maritimum), bildet auch die Embleme des Botanischen Gartens und seines Freundeskreises. Wuchsform, Blütenstand und deutscher Name der mitunter ungewöhnlich blauen Pflanzen lassen zunächst einen Korbblütler (Asteraceae) vermuten. Bei näherem Hinsehen offenbart sich jedoch ihre Zugehörigkeit zu den Doldenblütlern (Apiaceae). Die trockenheitstolerante Art, die bis ins Mittelmeergebiet Weißdünen besiedelt, ist gesetzlich geschützt!