Woche der Botanischen Gärten
Der Verband Botanischer Gärten in Deutschland veranstaltet mit seinen Mitgliedsgärten jedes Jahr die Woche der Botanischen Gärten, bei der typische Lehr-, Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte Botanischer Gärten der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Veranstaltung dient als Schnittstelle zwischen Forschung und Expertenwissen auf der einen Seite und öffentlichem Interesse und Anwendung auf der anderen Seite auf den Gebieten der Biodiversität und ihrer Nutzung sowie des Natur- und Artenschutzes.
11.–19. Juni 2016: Garten = Theater: Pflanzen in Shakespeares Welt
Anläßlich seines 400. Todestages erfährt mit dem "Barden" William Shakespeare einer der bedeutendsten westlichen Theaterdichter mit der Woche der Botanischen Gärten eine besondere Würdigung, da er sich mit Pflanzen sehr gut auskannte. Neben Philologen, Theaterwissenschaftlern und Historikern haben sich auch Botaniker seit dieser Zeit mit Editionsgeschichte, Fassungen, Phrasen, Inhalten und historischen (Un-)Stimmigkeiten beschäftigt und jedes noch so feine Detail des großen Œuvres beleuchtet, darunter auch das berühmteste Rätsel der bardologischen Botanik bzw. der botanisierenden Bardologen (aber nicht gelöst!): Mit welcher Pflanze wurde in einem der verruchtesten und literarisch folgenreichsten Morde der Dramengeschichte Hamlets Vater vergiftet? Und natürlich gibt es zahlreiche Bücher zu Shakespeares Blumen und Shakespeare-Gärten. Dieses Projekt, Shakespeare mit Botanischen Gärten zusammen zu bringen, ist in seiner Ausrichtung dagegen neu.
In Shakespeares Texten werden etwa 120 Pflanzenarten genannt, die sich botanisch recht genau bestimmen lassen und mit wenigen Ausnahmen in England heimisch sind. Sie sind zentrale Bestandteile von "Wortkulissen", Nutz-, Gift- oder Heilpflanzen, oder spielen mit ihrer Symbolik eine überragende Rolle in Shakespeares Werken. Freuen Sie sich auf eine botanische Betrachtung und Interpretation von Shakespeares Werken in der Ausstellung, die auf dem Gelände des Botanischen Gartens gezeigt wird.